Daten und Fakten
Auftraggeber
Emschergenossenschaft, Essen
Projektzeitraum
2001–2002
Umbau des Emscher-Systems, Ideenwettbewerb Beispiel Boye Fließgewässerhydraulik
In der Vergangenheit gelangten die gesamten Haus- und Industrieabwässer aus dem Emschergebiet praktisch ungereinigt in die Emscher und wurden erst kurz vor ihrer Mündung geklärt. Ende der 80er Jahre wurde von der Emschergenossenschaft ein Programm zum Umbau der Emscher mit dem Ziel gestartet, dass künftig sämtliche Schmutzwässer über unterirdische Kanäle in neue dezentrale Kläranlagen geleitet werden, bevor sie der Emscher zufließen.
Im Rahmen des Umbaus des Emschersystems ist im Einzugsgebiet der Boye (AEO = 74 km²) eine Entkopplung von Schmutzwasser und Oberflächenwasser vorgesehen. Durch die Rahmenplanung wurden Konzepte zur Umgestaltung des offenen Abwassersystems entwickelt. Zur Optimierung der ökologischen Gewässerentwicklung wurde der Ideenwettbewerb durchgeführt. Im Rahmen des Wettbewerbs wurden alternative, übertragbare Planungsideen entwickelt und am Beispiel der Boye angewandt.
In einem ersten konzeptionellen, von der Boye losgelösten Schritt, wurden allgemeine Lösungsansätze zur Reduzierung von Belastungen entwickelt und deren Wirkungsweise in allgemein gültiger Form aufgezeigt. Der zweite Arbeitsschritt bezog sich direkt auf das Boyesystem. Vor dem Hintergrund der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) und der geltenden Richtlinien wurde die "Rahmenplanung Boye - Umbau des Systems in Bottrop und Gladbeck" geprüft und die festgestellten Defizite aufgezeigt. Hierauf basierend wurden Lösungsansätze entwickelt und Ihre Wirksamkeit nachgewiesen.
Nach eines abschließenden Variantenvergleichs vor dem Hintergrund der WRRL und auf Basis einer Kostenanalyse wurde eine zielführende Lösungsvariante vorgestellt.